Da zwickt mich etwas - so sehr, dass ich es zumindest hier einmal richtigstellen möchte.
In der Presse wurde der durch Stacey Blatt organisierte Galerien Rundgang am 20.11. so kommentiert, als sei er eher ein Fehlschlag gewesen, weil viele lieber shoppen gegangen seien. Und ja - das Mimi e Rosa war anfangs zu - da ist leider wirklich etwas schief gelaufen.
Aber: Die Witwe des Künstlers saß in der Goldstraße nicht drei Stunden lang alleine herum - das war zufällig zu dem Zeitpunkt so, als die Berichterstatterin dort war. Und das war zu Beginn der Aktion und sagt nichts über den weiteren Verlauf aus. Die Galerie DU/ART hatte so viele Besucher*innen wie an keinem normalen Öffnungstag und das SG1 und das S13 verzeichneten steten Besucherfluss - ganz unterschiedliches Publikum, Leute, die vorher noch nie da waren, Menschen, die vom Rundgang übrigens eben in genau der Presse gelesen hatten, zufällig Vorbeikommende, gezielt Suchende und, schönes Detail: ein kleines Mädchen mit seiner Mutter, die beim Studium von Martin Schmitz' Betonskulpturen beschlossen, den Opa zu aktivieren, um so etwas zu Hause auch einmal selbst zu versuchen.
Es war tatsächlich viel los in der Innenstadt und viele gingen shoppen - aber viele nutzten auch die Chance, mehrere Kunstorte rund um den Dellplatz nacheinander aufzusuchen, die ja sonst nie gleichzeitig geöffnet sind.
Ein Rundgang ist keine Eröffnung, bei der sich eine große Anzahl Interessierter gleichzeitig knubbelt. Der Rundgang ist kein Massenspektakel, sondern ein Zeitfenster, um von Kunstort zu Kunstort zu spazieren. Zu allen, zu einigen - so weit und so intensiv, wie es die eigene Neugier will. Ein lockeres und ein lockendes Angebot. Und ein lohnendes, wenn am Ende ein Resümee gezogen wird aus den Gesamtbesuchszahlen und den interessanten und überraschenden Gesprächen, die sich im Verlauf der drei Stunden ergeben haben. Danke an Stacey Blatt fürs Organisieren - und ich freue mich schon auf den Rundgang im nächsten Jahr!